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Die offizielle Eröffnung der Hydrogen Expo 2025. © Hydrogen Expo 2025

Die Hydrogen Expo 2025 unterstreicht den Übergang zur Marktreife

Die Hydrogen Expo 2025, die vom 21.bis 23. Mai in Piacenza (Italien) stattfand, zeigte eine ausgereifte Lieferkette mit wachsender kommerzieller Dynamik, steigendem Interesse an Verkehrsanwendungen und zunehmender sektorübergreifender Zusammenarbeit – ein Hinweis auf eine vielversprechende Zukunft jenseits von EU-finanzierten Projekten.

Die vierte Ausgabe der Hydrogen Expo bot eine zeitgemäße Momentaufnahme eines Sektors, der sich stetig über Piloten und Prototypen hinaus entwickelt. An mehr als 200 Ständen wurden Lösungen für die Produktion, Verteilung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff als alternativem Kraftstoff vorgestellt. Fast ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, dass ihre Wasserstofflösungen nun eine zunehmende Kommerzialisierung erreichen, während 24 % über vollständig skalierbare, marktreife Angebote berichteten.

Nach Ansicht des Veranstaltungsleiters Fabio Potestà von Mediapoint & Exhibitions spiegelt diese Verlagerung der Dynamik die Kernaufgabe der Veranstaltung wider. „Wir sehen, wie Technologien reifen, Partnerschaften vertieft werden und Geschäftsmodelle Gestalt annehmen“, sagte er. „Die Hydrogen Expo trägt dazu bei, Potenziale in Projekte zu verwandeln“.

Kollaboration in Aktion

Ein Beispiel, das am Stand von Ecomotive Solutions zu sehen war, war der wasserstofftaugliche Hybridmotor, den das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Isotta Fraschini Motori entwickelt hat. Der Motor basiert auf einer Schiffsdieselplattform und ist mit einem intelligenten Steuerungssystem ausgestattet, das sich automatisch an verschiedene Kraftstoffmischungen, einschließlich Wasserstoff und Biomethan, anpassen kann.

Das gemeinsame Projekt begann mit einem Gespräch auf der Hydrogen Expo 2023, wurde auf der letztjährigen Veranstaltung zu einer Absichtserklärung (MoU) weiterentwickelt und ist seitdem in die letzte Testphase eingetreten. Dies war ein konkreter Beweis dafür, wie die Ausstellung dazu beiträgt, dass sich die vorgestellten Technologien in funktionierende Technologien und reale Lösungen verwandeln.

Mobilität beherrscht die Diskussion

Wenn ein Thema die Hallen beherrschte, dann war es der Verkehr. Ganze 70 % der befragten Aussteller gaben an, dass Mobilitätsanwendungen – einschließlich Lkw, Busse, Bahn und Schifffahrt – die vielversprechendsten kurzfristigen Chancen für Wasserstoff darstellen.

Dieser Schwerpunkt spiegelte sich auch im Konferenzprogramm wider: An der Eröffnungssitzung über Wasserstoff und alternative Kraftstoffe im Straßenverkehr nahmen Redner von Rampini Carlo, Iveco Bus und Inail teil. Auf der Messe wurde eine breite Palette von Mobilitätslösungen vorgestellt, die auf einen Sektor hinweisen, der sich vom Konzept zur Anwendung bewegt.

H2EUPower stellte Brennstoffzellensysteme für Stadtbusse vor, während Arco Technologies seine in ein Alke ATX-Elektrofahrzeug integrierten Brennstoffzellen präsentierte. Bieffe Project zog ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich mit seinem kompakten Öko-LKW Mimi für die Zustellung auf der letzten Meile, der von einem System aus Brennstoffzellen, Elektromotor, Lithiumbatterien und einer Schicht aus Festkörper-Superkondensatoren angetrieben wird.

An anderer Stelle stellte JMG Cranes seinen wasserstoffbetriebenen Gabelstapler MC250.09FL vor, der eine achtstündige Schicht mit nur 6 kg Wasserstoff bei ultraschneller Betankung fahren kann, und Toyota Material Handling präsentierte einen Wasserstoff-Gabelstapler zur Unterstützung der Dekarbonisierung in Logistik und Lagerhaltung.

Eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette – und ein breiteres Energiegespräch

Neben der Mobilität lag der Schwerpunkt der Messe auf Industrie und Infrastruktur. Die Gänge waren gefüllt mit Elektrolyseur-Entwicklern, Kompressorspezialisten, Ventil- und Sensorherstellern und Systemintegratoren. Von Tankstellen bis hin zur Gasdetektion war das gesamte Ökosystem zu sehen – und zunehmend auch vernetzt.

Eine neue Entwicklung in diesem Jahr war die Zusammenlegung der Veranstaltung mit der ersten Nuclear Power Expo, was auf eine wachsende Anerkennung der potenziellen Rolle der Kernenergie bei der kohlenstoffarmen Wasserstofferzeugung hinweist. Mehrere Aussteller stellten Konzepte für den Einsatz kleiner modularer Reaktoren (SMR) zur Unterstützung lokaler Wasserstoffzentren vor – insbesondere für die Betankung von Fahrzeugflotten, bei denen eine konstante Energieversorgung entscheidend ist.

Die zweite Ausgabe der CYBSEC-EXPO, die in einer der Nebenhallen stattfand, rückte das digitale Risiko in den Mittelpunkt. Da die Wasserstoffinfrastruktur immer stärker vernetzt und automatisiert wird, rückt die betriebliche Cybersicherheit auf der Tagesordnung nach oben – obwohl die Umfrageergebnisse darauf hindeuten, dass viele Unternehmen das Risiko möglicherweise unterschätzen. Während 19 % der Wasserstoffaussteller Cyber-Bedrohungen als „sehr bedeutsam“ bezeichneten, sagte fast die Hälfte, sie wüssten nicht, wie ernst das Risiko sei, und 31 % stuften es als „nicht bedeutsam“ ein.

Über das NRRP hinaus: ein entscheidender Moment für Wasserstoff in Italien

Während der Optimismus auf der Messe groß war, herrschte bei den Diskussionen über die nächsten Schritte ein Gefühl der Erwartung – und eine gewisse Unsicherheit – vor. Während 67 % der befragten Aussteller das Potenzial des Marktes für die nächsten fünf Jahre optimistisch einschätzten, äußerte fast die Hälfte (47 %) Unsicherheit darüber, wie die Politik die kurzfristige Einführung beeinflussen wird. Und obwohl Fortschritte in der Technologie zur Kostensenkung beitragen, nannten 65 % die hohen Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff als dringlichste Herausforderung für die Branche.

Italiens Nationaler Konjunkturplan (NRRP) hat bisher eine Schlüsselrolle bei der Ankurbelung des Wasserstoffsektors gespielt, indem er die Infrastruktur, die Innovation und den frühen Einsatz unterstützt hat. Da sich der NRRP-Zyklus jedoch dem Ende zuneigt, rückt die Frage, wie die Dynamik aufrechterhalten werden kann, immer stärker in den Mittelpunkt. Mehrere Konferenzsitzungen befassten sich mit diesem Thema, wobei die Redner betonten, dass die nächste Entwicklungsphase von einer konsequenten Regulierung, erneuerten Anreizen und einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor abhängen wird.

Planung für den Fortschritt

Die Hydrogen Expo 2025 hat deutlich gemacht, dass die Wasserstoffwirtschaft nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Frage ist. Angesichts der steigenden Nachfrage, der ausgereiften Projekte und des sich verschärfenden globalen Wettbewerbs braucht der Sektor nicht nur Innovation, sondern auch Orientierung.

„Der Weg in die Zukunft wird nicht nur von den Technologien geprägt, die wir entwickeln, sondern auch von den Rahmenbedingungen, die wir um sie herum schaffen“, sagte Fabio Potestà. „Die Hydrogen Expo bietet einen Raum, um diese Rahmenbedingungen gemeinsam zu schaffen – für Unternehmen, Politik und Energiesysteme.“

Die Veranstaltung wird vom 9. bis 11.Juni 2026 neben der Nuclear Power Expo und der CYBSEC-EXPO wieder in Piacenza Expo stattfinden. Angesichts des wachsenden internationalen Interesses und des zunehmend ausgereiften Lösungsangebots könnte sich die nächstjährige Ausgabe als entscheidend für die Rolle Italiens bei der globalen Wasserstoffumstellung erweisen.

Quelle / Weitere Informationen finden Sie unter hydrogen-expo.it.

Pressemitteilung veröffentlicht am 12.06.2025 in News, Wasserstoff.