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Mutig und kreativ die Energiewende beflügeln  – Verleihung des 14. German Renewables Awards in Hamburg

Leistungsfähigere Wärmenetze, Nutzung von Abwasser als Wärmequelle, kompakte Wasserstoffspeicherung – dem Einfallsreichtum der Bewerber*innen für den 14. German Renewables Award waren in diesem Jahr wenig Grenzen gesetzt. Das Thema Wärmewende dominierte in diesem Jahr. Mehr als 60 Bewerbungen in fünf Kategorien erreichten die beiden Fachjurys. Besonders der EEHH-Medienpreis stach 2025 mit vielen Bewerbungen und diesmal einer geteilten Trophäe für „Print“ und „Audiovisuell“ hervor. Die sieben German Renewables Awards wurden gestern in Hamburg überreicht.

Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters EEHH, kommentierte: „Die ausgezeichneten Personen, Produkte und Projekte, zeigen, wie vielfältig die Energietransformation geworden ist. Viele der Gewinner*innen zeigen, wie wichtig es ist, technologische Entwicklungen für die klimaneutrale Energieversorgung von morgen konsequent weiter zu denken und zielstrebig zu optimieren. So werden die Innovationen von heute zu Game-Changern für die Klimaneutralität von morgen“.

Katharina Fegebank, Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die German Renewables Awards setzen auch in diesem Jahr ein starkes Zeichen für Innovation und Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien. Mit der Auszeichnung herausragender Projekte und Persönlichkeiten fördert Hamburg die Entwicklung nachhaltiger Technologien und unterstreicht seine Rolle als Impulsgeber für die Energiewende in Deutschland und Europa. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich. Sie alle leisten mit ihren Ideen und ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität und zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.“

Produktinnovation des Jahres

„Wir stecken jedes Grad in die Wärmewende. Nur mit einer erfolgreichen Wärmewende gelingt auch die Energiewende“, so Patrick Hollstein, Technical Solutions Manager von „Produktinnovations“-Sieger Kingspan-LOGSTOR. Sein Team und er entwickelten die innovative PIR-Dämmung, in deren Fernwärmevariante eine 159°C-Dauertemperatur ohne Degradation möglich ist. Vorteil: der Temperaturverlust wird geringer, wodurch die Versorgung größerer Wärmenetze mit kleineren Leitungsdurchmessern möglich wird. Dies führt zu geringeren Wärmekosten für den einzelnen Verbraucher.

Als weiterer Bewerber ging Amperecloud mit einer vollständig integrierten, KI-gestützten Plattform, die alle Anlagentypen und Betriebsprozesse im Bereich erneuerbare Energien in einem zentralen System vereint, ins Rennen. Seit 2024 optimiert sie PV-, Windkraft- und Batteriespeicheranlagen.

Mit der zukunftsweisenden Energielösung „Peakhive“ beteiligte sich Enviria am Wettbewerb. Im Zentrum dieses Produkts steht eine innovative Dual-Batteriespeicher-Architektur: Zwei physisch getrennte Speicher mit klar definierten Rollen optimieren den Eigenverbrauch. Die Fachjury kürte aus insgesamt sieben Bewerbungen den Sieger.

Projekt des Jahres

Als „Blaupause und Standard für die Zukunft“ bezeichnete Juror Prof. Dr. Martin Oldeland, Baum e.V. das „Projekt des Jahres“ der Naturstrom AG. Ihr Konzept für das Kölner Wohnquartier Lück, in dem städtisches Abwasser als Energiequelle genutzt wird, ging als Erster durchs Ziel. Die Energieversorgung des Quartiers Lück gelingt durch die Nutzung von Abwasserwärme und Solarenergie vollständig fossilfrei. Auch im zweiten Beitrag der Hochschule Flensburg stand die Wärmewende im Mittelpunkt. Im Projekt „CERO2“ entwickelte die Hochschule mit Hilfe der Modellierungssoftware in Python Szenarien für eine emissionsoptimierte Energieversorgung der Stadt. Das Konzept ihrer Ladeinfrastruktur reichte die Stadtreinigung Hamburg als Bewerbung ein. Das städtische Unternehmen beabsichtigt, bereits bis 2035 klimaneutral zu werden. Zur optimalen Ladeinfrastruktur gehören AC- und DC-Ladestationen und Wasserstofftankstellen. In dieser Rubrik bewertete die Fachjury insgesamt sechs Beiträge.

Wasserstoffinnovation des Jahres

„Die Klimathematik ist keine nationale, sondern eine internationale“, betonte Prof. Dr. Julian Jepsen vom Helmholtz-Zentrum hereon GmbH. Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländer sei die „Smart-Energy-Transform-Box“ sehr gut einsetzbar. Sie brachte der Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum hereon GmbH den German Renewables Award 2025 in der Rubrik „Wasserstoffinnovation des Jahres“ ein. Das ganzheitliche H2-basierte Energiesystem ermöglicht den Ausgleich zwischen Energiebereitstellung und -bedarf durch die Kopplung verschiedener Energiesektoren in einer kompakten, mobilen Einheit.

Um ein vollständiges Wasserstoff-Ökosystem drehte es sich in der Bewerbung von HY.City.Bremerhaven. Grünstrom aus einer Windenergieanlage speist einen 2 MW-Elektrolyseur, der täglich bis zu 800 kg grünen Wasserstoff produziert. Über mobile Speicher wird der Wasserstoff zu einer öffentlichen Wasserstofftankstelle transportiert. Der Hamburg Airport dagegen testet aktuell einen speziell umgebauten Gepäckschlepper mit Wasserstoff-Antrieb. Der Prototyp wird unter Realbedingungen auf dem Flughafen-Vorfeld auf Herz und Nieren geprüft – mit besten Zukunftsaussichten. In der Kategorie „Wasserstoff-innovation des Jahres“ beteiligten sich insgesamt fünf Unternehmen.

Studierendenarbeit des Jahres

Von allen Bewerbern sei er mit Abstand am meisten in die Tiefe gegangen und habe die Details beleuchtet, so Juror Prof. Dr. Torsten Faber, Hochschule Flensburg, über Jan Segura Schreiber, TU Hamburg. Der Sieger in der Rubrik „Studierendenarbeit des Jahres“ untersuchte in seiner Masterarbeit „Entropieproduktionsmechanismen in einem Sorptionsrad“. Es handelt sich um ein Verfahren, in dem Entropiequellen für Lufttrocknung und nach Quelle unterschiedlich berechnet werden können. In Sorptionsanlagen können Energiequellen wie Abwärme genutzt werden. Lufttrocknung ist ein sehr großer Energieverbrauchsfaktor in der Batteriefertigung.

Mit „Gebotsstrategien in Erneuerbare-Energien-Auktionen” beschäftigte sich Nikolaus Hellner, TU Hamburg / Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik. Die Ergebnisse zeigen, dass eine dynamische Strategie, die frühere Auktionsergebnisse berücksichtigt, langfristig am erfolgreichsten ist. Ein neuartiges Messkonzept nutzte Jeremy Strätling, TU Hamburg/ morEnergy GmbH, in seiner Bachelorarbeit, um die symmetrische Komponentenimpedanz von Photovoltaikanlagen zu bestimmen. Da der Anteil der stromrichterbasierten Erzeugungsanlagen zunimmt, wird die Stabilität des Netzes vor neue Herausforderungen gestellt. Drei Absolventen reichten ihre Abschlussarbeit für die Kategorie „Studierendenarbeit des Jahres“ ein.

EEHH-Medienpreis, Rubrik „Print/online – Text“

„Das Thema Verteilnetze ist in Redaktionen schwer zu verkaufen. Dabei handelt es sich um den Flaschenhals der Energiewende. Die Erneuerbaren befinden sich aktuell in einer Krise, müssen aber unbedingt weitermachen“, appellierte Sieger Dr. Florian Güßgen, „WirtschaftsWoche“. Gemeinsam mit seinem Co-Autor Stefan Hajek schilderte er im Artikel „Die Sonnenflut“ den Höhenflug der Solarenergie in Deutschland und die daraus resultierende Herausforderung für die Energienetze. Auf Platz 2 landete Aline Pabst mit „Windkraft, einfach Nein? Von Abrissbirnen und Vogelflüsterern im Saarland“, erschienen in den „Saarbrücker Heften“. Der Drittplatzierte Hanno Böck klärte auf, „Was aus der E-Fuels-Produktion in Chile wurde“, veröffentlicht in „Golem“.

EEHH-Medienpreis, Rubrik „Audiovisuell“

Besonders „einfühlsam“ habe Gewinnerin Susanne Brahms den Zielkonflikt zwischen Klima- und Naturschutz in Offshore-Windparks dargestellt, so Jurorin Monika Rössiger. In ihrem Fernsehbeitrag „Windparks im Meer – Chance oder Risiko für die Natur?“, den „Arte“ bzw. der „NDR“ ausstrahlten, beleuchtete sie das Für und Wider der Offshore-Windenergie auf eindrucksvolle und ausgewogene Weise. Damit verwies sie sowohl Dirk Asendorpf mit seiner „Windkraft auf dem Meer“, ausgestrahlt in „DLF Kultur“, und Nils Naber, NDR, mit „Strom wegwerfen statt nutzen“ auf die Ränge. Mit mehr als 40 Bewerbungen brach der EEHH-Medienpreis seit seiner Erstauflage 2018 alle Rekorde – die Rubrik „Audiovisuell“ zeichnete die Fachjury erstmals aus.

Lebenswerk

„Drei Dinge sollten beim Ausbau der Windenergie an Land und auf See immer im Vordergrund stehen: Akzeptanz der Bevölkerung, Wachsamkeit gegenüber kursierenden Desinformationen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Lieferkette“, betonte der Sieger des „Lebenswerks“ Giles Dickson. Der Brite steuerte die Geschicke der europäischen Windszene zehn Jahre lang auf kreative und hocheffektive Weise. Seit 2015 leitete er den europäischen Dachverband WindEurope, vormals EWEA, dem 400 Akteure der Windbranche angehören. Laut Branchenkennern hat er maßgeblich zum Hochlauf der Windenergie in Europa beigetragen. Windkraft deckt derzeit nach Angaben des Dachverbandes 20 Prozent des Stromverbrauchs in Europa ab. Die Branche beschäftigt aktuell 450.000 Menschen; bis 2030 wird mit einem Anstieg auf 600.000 Arbeitsplätze gerechnet. Der Beitrag der Windindustrie zur europäischen Wirtschaftsleistung liegt bei 52 Milliarden Euro pro Jahr. Nach seiner Karriere in der Windindustrie wird der studierte Japanologe Giles Dickson im kommenden Jahr in seine Heimat Großbritannien zurückkehren und dort als Lehrer arbeiten, um „der Gesellschaft, aus der ich komme, etwas zurückzugeben“.

EEHH-Cluster Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg ist ein Branchennetzwerk aus rund 300 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Zu seinen Mitgliedern zählen Anlagenhersteller, Projektentwickler, Energieversorger, Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen, Logistiker, Finanzdienstleiter sowie Rechtsanwaltskanzleien. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung, Batteriespeicher und grüner Wasserstoff. EEHH unterstützt die Projekte und vertritt die Belange seiner Mitglieder sowohl national als auch international.

Quelle: www.eehh.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 21.11.2025 in News.