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© devenorr / 123RF.com

Wartburgkreis wird Wasserstoffregion

Der Wartburgkreis untersucht bis Sommer 2023 seine Potenziale zur Entwicklung einer regionalen, grünen Wasserstoffwirtschaft. Im Zusammenschluss mit dem Unstrut-Hainich-Kreis gehört er zu einer von 30 Gewinnerregionen aus 119 Bewerbungen, die beim Bundesförderprogramm HyLand des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr prämiert wurden. Am 12. Mai wurde die Auszeichnung als HyExpert-Region mit einer Förderung von rund 400.000 Euro Landrat Reinhard Krebs durch den Bundesverkehrsminister Volker Wissing persönlich übergeben.

Ziel des Förderprojektes ist es ein Gesamtkonzept zu den Potenzialen einer regionalen, grünen Wasserstoffwirtschaft im Wartburgkreis und Unstrut-Hainich-Kreis zu erarbeiten. Dieses nimmt folgende Aspekte zur Wasserstoffthematik unter die Lupe:

geeignete Standorte für Erneuerbare Energien und der Wasserstofferzeugung
Logistikkonzept zur Verteilung, Speicherung und Bereitstellung von Wasserstoff
Bedarfe und Anwendungsbereiche im Mobilitätssektor (ÖPNV, Logistik, Intralogistik Luftfahrt) als auch im Industriesektor

Diese drei Bereiche werden anschließend in einer umfassenden Energiesystemmodellierung zusammengeführt und technisch-wirtschaftlich bewertet, um mögliche und sinnvolle Szenarien abzubilden und zu priorisieren. Als Ergebnis sollen ebenso konkrete Pilotprojekte identifiziert werden, für die auf Grundlage des Konzepts gegebenenfalls eine finanzielle Förderung beantragt werden kann. 

Zusätzlich zum Fokus auf die Wasserstoffnutzung im Bereich Mobilität sollen im Rahmen der aktuellen Untersuchung auch strategische Themen einbezogen und behandelt werden, die für die Etablierung der Wasserstoffwirtschaft notwendig sind. Hierzu zählen rechtliche Fragen, Sicherheitsaspekte, die Qualifizierung von Arbeitskräften sowie die Integration von Forschung und Entwicklung in der Region.

Zur Durchführung der Machbarkeitsstudie wurde ein Projektkonsortium aus der Triveda GmbH (Erfurt), EurA AG (Zella-Mehlis) und dem Fraunhofer UMSICHT (Oberhausen) beauftragt. Alle drei Akteure sind mit dem Themengebiet Wasserstoff und Erneuerbare Energiesysteme sowie den aktuellen Entwicklungen in Thüringen vertraut.

Der Austausch und die Zusammenarbeit mit weiteren relevanten Akteuren und Netzwerken wird intensiviert und ausgebaut werden, auch im Sinne einer abgestimmten und effizienten zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur. Dies umfasst die weiteren Wasserstoffregionen des Hyland-Programms und andere Initiativen, insbesondere in Thüringen und den angrenzenden Landkreisen in Hessen sowie die bestehenden regionalen Netzwerke wie die Thüringer Allianz für Wasserstoff in der Industrie (ThAWI) und die WIR!-Region „h2well“.

Um über die Entwicklung des HyExpert-Projekts im Wartburgkreis und Unstrut-Hainich-Kreis zu informieren, wird zeitnah eine Webseite und Social-Media-Kanäle aufgebaut.

HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland

Der Förderwettbewerb HyLand des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr unterstützt Kommunen und Regionen über ein Jahr lang fachlich und finanziell bei der Entwicklung von regional zugeschnittenen Wasserstoffkonzepten und der Bildung von Netzwerken mit lokalen Wasserstoffakteuren. Hierbei werden je nach Ausgangslage der Bewerber drei Kategorien unterschieden: HyStarter, HyExpert und HyPerformer.

Der Wartburgkreis wurde als HyExpert prämiert, um bereits bestehende konkrete Ideen und Ansätze hinsichtlich der Machbarkeit zu prüfen. Das Ergebnis kann Grundlage für die Bewerbung für die nächste Stufe HyPerformer sein, um Pilotmaßnahmen umzusetzen werden.

Weitere Informationen: https://www.hy.land/

Wasserstoff – Farbenlehre und Anwendungsbereiche

Grüner Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse von Wasser, wobei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommt. Somit erfolgt die Produktion von Wasserstoff nahezu CO2-frei. Wasserstoff, der aus nicht rein erneuerbaren Energien hergestellt wird, wird je nach Energieträger in weitere Farben unterteilt (grau, blau, etc.).

Wasserstoff kann im Verkehr, bei der Wärmeversorgung von Gebäuden sowie bei industriellen Produktionsprozessen eingesetzt werden. Dies ist jedoch nur nachhaltig und sinnvoll, wenn er dort eingesetzt wird, wo erneuerbare Energien und erneuerbarer Strom nicht direkt nutzbar sind. Aktuell ist ein wirtschaftlicher Einsatz von Wasserstoff in der Praxis noch begrenzt, hat jedoch aber eine Zukunftsperspektive, die durch Programme wie HyLand untersucht werden.

Somit stellt der Wasserstoff keine alleinige Lösung für die Energiewende und zum Klimaschutz sowie zur Versorgungssicherheit dar, kann aber durch konkrete Anwendungsbereich dazu beitragen.  

Quelle: www.triveda.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 28.07.2022 in Städte / Kommunen / Landkreise.