Das Schweizer Unternehmen neustark, Pionier im Bereich der CO2-Speicherung in mineralischen Abfallströmen, und die Bereuter-Gruppe, einer der führenden Anbieter von Bauleistungen aus einer Hand, nehmen gemeinsam eine CO2-Speicheranlage am Standort Volketswil ZH in Betrieb. Die Anlage verfügt über eine Speicherkapazität von 900 Tonnen CO2 pro Jahr.
Der Prozess funktioniert wie folgt: CO₂ aus Biogasanlagen wird abgeschieden und zu Baustoffrecyclern transportiert, wo neustarks Technologie nahtlos in bestehende Prozesse integriert ist. Der Kohlenstoff wird dort als Zusatz zum bestehenden Recyclingprozess in das Granulat von Betonabbruch aus Rückbauten injiziert. Dies löst einen beschleunigten Mineralisierungsprozess aus und bindet das CO2 dauerhaft an die Poren und die Oberfläche des Granulats. Da das CO2 biogenen Ursprungs und für Hunderttausende von Jahren gebunden ist, werden in diesem Prozess Negativemissionen geschaffen, welche für das Erreichen der Klimaziele unerlässlich sind.
Einmalige Konstellation vor Ort
Im Fall der Kooperation zwischen neustark AG und der Bereuter-Gruppe stammt das CO2 von der Biogasanlage in Volketswil, welche direkt an das Werkareal der Bereuter-Gruppe grenzt. In der vom Energiekonzern Axpo betriebenen Biogasanlage fällt bei der Vergärung von organischen Abfällen CO2 an, welches normalerweise klimaneutral wieder in die Atmosphäre gelangt. Die Firma Energie360° AG kümmert sich um die Biogasaufbereitung und ist für die Abscheidung des CO2 zuständig. Dieser Kohlenstoff wird über eine knapp 50 Meter lange Gasleitung direkt der Speicheranlage auf dem Bereuter-Areal zugeführt. „Diese Konstellation ist weltweit einmalig. Normalerweise verflüssigen wir das CO2, transportieren es über mehrere Kilometer und bringen es bei der Speicheranlage wieder in einen gasförmigen Zustand. Demgegenüber können wir das CO2 in Volketswil direkt ab Platz verwenden. Die üblichen Prozessschritte fallen hier also weg und die Transportdistanz ist minim. Ich freue mich sehr über diese Zusammenarbeit und die Inbetriebnahme der Anlage“, so Valentin Gutknecht, Mitgründer und Co-CEO von neustark.
Für die Bereuter-Gruppe ist die Investition in die Anlage Teil ihrer Strategie zu mehr Nachhaltigkeit und geschlossenen Materialkreisläufen in der Baubranche. „Bereits seit den 1980er-Jahren setzen wir einen starken Fokus auf das Konzept der Kreislaufwirtschaft. Das Aufbereiten und Wiederverwenden von Rückbaumaterialien ist in unsere DNA übergegangen. So tragen wir aktiv zur Ressourcenschonung bei. Mit der Technologie von neustark können wir dieses Rückbaumaterial zusätzlich zu einer CO2 Senke machen“, sagt Adrian Thomann, CEO der Bereuter-Gruppe. Am Standort in Volketswil werden künftig rund 75’000 Tonnen Recyclingmaterial pro Jahr mit CO2 behandelt. Auf diese Weise werden pro Tonne Material durchschnittlich 12 kg Kohlenstoff permanent aus der Atmosphäre entfernt. Das mit CO2 angereicherte Material findet weitere Verwendung als Füllschicht im Strassenbau oder für die Herstellung von Recyclingbeton. Die mit CO2 angereicherten Recyclingprodukte der Bereuter-Gruppe werden unter dem Namen BERECO2 vermarktet.
Neustarks Expansion geht voran
Die Inbetriebnahme der CO2-Speicheranlage in Volketswil ist Teil einer weitläufigen Expansion neustarks. In der Schweiz sind bereits zwanzig CO2-Abscheidungs- und Speicheranlagen in Betrieb, in Deutschland, Frankreich, Österreich, Grossbritannien und Lichtenstein weitere vierzehn. Rund dreissig weitere Projekte in ganz Europa befinden sich im Bau oder in Planung.
Quelle: www.neustark.com